23.02.2012

Verkauf von VSE-Paket ist beschlossen

Saarbrücken

HKCF fungierte als Gutachter für die RWE Beteiligungsgesellschaft mbH, Bundesland Saarland, Stadtwerke Homburg GmbH, KEW Kommunale Energie- und Wasserversorgung AG, Stadtwerke Merzig GmbH, Stadtwerke Saarlouis GmbH, SSW-Stadtwerke St. Wendel GmbH & Co. KG und VSE AG.


 

Der Essener Energieriese RWE führt seinen VSE-Anteil von 69,33% auf etwas mehr als 50% zurück. Käufer sind das Land und fünf Stadtwerke. Die Reaktionen waren weitgehend zustimmend.

Saarbrücken. Die Übernahme von Anteilen des Energie- und Dienstleistungs-Unternehmen VSE durch saarländische Stadtwerke und das Land ist unter Dach und Fach (wir berichteten). Das wurde gestern offiziell bestätigt. Von den rund 19 Prozent der VSE-Anteile, die für 83 Millionen Euro vom Energiekonzern RWE verkauft werden, gehen zunächst zehn Prozent an die Stadtwerke Homburg, Saarlouis, St. Wendel, Merzig und an die KEW Neunkirchen. Fünf Prozent bleiben vorerst geparkt. An diesen können sich andere saarländischen Stadt- und Gemeindewerke beteiligen, heißt es aus Branchenkreisen. Das Saarland erhält zusätzlich maximal vier Prozent, so dass der Landesanteil an der VSE künftig bis zu 6,5 Prozent beträgt. Das Land ist allerdings bereit, von diesen zusätzlichen vier Prozent einen Teil an Stadt- oder Gemeindewerke abzugeben, wenn dies gewünscht wird. RWE wird seinen Anteil von 50 Prozent und einer Stimme an der VSE dauerhaft halten. Diese Quote spiegelt sich allerdings nicht in den Aufsichtsratsmandaten nieder. Von den künftig 21 Mitgliedern des Wächter-Clubs (heute 18) wird eine deutliche Mehrheit von den Saarländern gestellt. Alle Stimmen sind gleichberechtigt. Der Konsortialvertrag, der bisher schon mit RWE besteht und der VSE etliche Sonderrechte einräumt, wird bis 2032 verlängert. Bisher lief er bis 2020.

„Dies ist ein guter Schritt für unser Land, denn wir stärken damit den Einfluss auf die Energiepolitik", sagte Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU). Auch SPD-Landeschef Heiko Maas begrüßte die Einigung. „Die Übernahme von weiteren 19 Prozent VSE-Anteilen durch das Land und saarländische Kommunen ist ein großer Erfolg." Positiv urteilt auch Peter Gillo (SPD), stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der VSE. „Zukünftig kann durch eine verstärkte Kooperation die Position aller Beteiligten im Wettbewerb verbessert werden", meinte er. Damit seien auch die über 1300 Arbeitsplätze in der VSE-Gruppe gesichert. Zustimmung kommt auch von Klaus Meiser, Chef der CDU-Landtagsfraktion, und von der Gewerkschaft Verdi.

Quelle: Saarbrückener Zeitung