13.12.2019

Leag und Veolia errichten Müllheizkraftwerk in Jänschwalde

HKCF fungiert als Berater

Jänschwalde (energate) - Der Kraftwerksbetreiber Leag will gemeinsam mit dem französischen Mischkonzern Veolia in der Lausitz eine Energie- und Verwertungsanlage (EVA) errichten. Das Kraftwerk soll am Standort Jänschwalde entstehen und jährlich 480.000 Tonnen aus kommunalen und gewerblichen Siedlungsabfällen verarbeiten, teilten die Unternehmen mit. Zudem bestehe die Option, bis zu 40.000 Tonnen Klärschlamm jährlich mitzuverbrennen. Die dabei frei werdende Energie wollen die beiden Unternehmen als Fernwärme und Prozessdampf sowie zur Stromerzeugung nutzen. Mit bis zu 100 MW thermischer Fernwärmeleistung könnten damit zum Beispiel die Cottbuser Stadtwerke perspektivisch rund die Hälfte ihres Wärmebedarfs decken. Mit den 50 MW elektrischer Leistung ließen sich etwa 367 Mio. kWh Strom im Jahr erzeugen, rechnen die Projektpartner.

Cottbus und Peitz könnten Wärme abnehmen

Die Idee des gemeinsamen Projekts sei aus der langjährigen Zusammenarbeit der Partner im Bereich der Mitverbrennung entstanden, die Leag macht dies etwa in den von ihr betriebenen Braunkohlekraftwerken. Während Veolia künftig für den langfristigen Zugang zu Verwertungskapazitäten sorgen soll, wird das Lausitzer Energieunternehmen die neue Anlage betreiben sowie für Instandhaltung und die Energieversorgung zuständig sein. So soll die ausgekoppelte Fernwärme aus der EVA künftig in die Lieferverträge der Leag mit den Städten Cottbus und Peitz fließen (beide Brandenburg). Die Stadt Cottbus wird bislang noch aus dem Braunkohlekraftwerk Jänschwalde mit Wärme versorgt. Erst im Oktober hatten sich beide Seiten darauf geeinigt, die Wärmelieferungen bis Ende 2032 zu verlängern. Allerdings mit dem Zusatz, die Fernwärme im Sinne des Klimaschutzes weiterentwickeln zu wollen (energate berichtete).

Die beiden Unternehmen gründen im Zuge des Vorhabens eine gemeinsame Projektgesellschaft, an der die Leag und Veolia zu je 50 Prozent beteiligt sein. Das Joint Venture soll bis März 2020 an den Start gehen. Der Bau der EVA Jänschwalde östlich des Kraftwerksblocks F soll vorbehaltlich der gesetzlich vorgeschriebenen Genehmigungsverfahren im ersten Quartal 2020 beginnen. Drei Jahre später könnte die Anlage dann in Betrieb gehen. Rund 50 Arbeitsplätze sollen dort entstehen. Wie viel die beiden Unternehmen in die neue Anlage investieren, wollten sie auf Anfrage nicht mitteilen.

Mareike Teuffer

Quelle: energate messenger+ vom 12.12.2019