HKCF berät TEAG exklusiv bei der Einwerbung eines 400 Mio. € Darlehens von der Europäischen Investitionsbank EIB
Luxemburg / Erfurt / Köln
Die TEAG forciert ihre Aktivitäten zum Umbau des Energiesystems in Thüringen und verdoppelt in den nächsten Jahren die Investitionen in Energienetze und -anlagen. Weiterhin sollen 300 zusätzliche Fachkräfte gewonnen werden, um das ambitionierte Investitionsprogramm zu realisieren. Die Recruiting-Kampagne für das neue Personal startet in Kürze.
Finanziert werden die Investition durch zusätzliches Eigen- und Fremdkapital. Die kommunalen Anteilseigner der TEAG haben hierzu bereits in 2023 eine Eigenkapitalerhöhung durchgeführt. Nunmehr vergibt die Europäische Investitionsbank (EIB) an die TEAG einen Kredit von 400 Millionen Euro. Dieser dient der Modernisierung und Digitalisierung ihrer Stromnetze in Thüringen. Als führender Energiedienstleister in Thüringen versorgt die TEAG mit ihren Töchtern, hier vor allem der TEN Thüringer Energienetze GmbH & Co. KG, Landkreise, Verwaltungsgemeinschaften, Gemeinden und regionale Stadtwerke mit Strom, Gas und Wärme sowie mit Telekommunikationsdiensten und öffentlicher Ladeinfrastruktur für E-Mobility.
Mit den heute unterzeichneten Kreditverträgen startet die TEAG zudem eine landes- und bundesweite Recruitingkampagne zur Fachkräftegewinnung. Bis 2028 sollen mindestens 300 neue Mitarbeiter vor allem für den technisch-gewerblichen Bereich gewonnen werden. Vor dem Hintergrund der Energiewende und der Dekarbonisierung der Energieversorgung muss die TEAG – wie viele andere deutsche Energieversorger – zusätzlich umfangreiche Anstrengungen zum Netzausbau und der Netzertüchtigung vornehmen. Die Transformation besonders der Stromnetze wird der Schwerpunkt des Netzbetriebs der TEAG-Tochter TEN in den kommenden Jahren sein.
Die von der EIB maßgeblich mitfinanzierte Investitionskampagne in die Stromnetze der TEAG hat ein Volumen von rund 600 Millionen Euro im Zeitraum von 2024 bis 2028. Erneuert oder neu verlegt werden Stromkabel und Freileitungen aller Spannungsebenen. Umspannwerke und Ortsnetzstationen müssen neu errichtet werden. Außerdem sind moderne Netz-Komponenten zur automatisierten und digitalisierten Netzsteuerung erforderlich. Die Investitionen sind notwendig, um mehr dezentrale Erzeuger von Solar- und Windstrom an das Netz anschließen zu können, und auch, um auf der Verbraucherseite den Anschluss von Wärmepumpen, Wallboxen und die digitale Transformation zu ermöglichen.
Übergeordnetes Ziel ist, die Verlässlichkeit und Sicherheit der Stromversorgung in Thüringen bei wachsendem Strombedarf zu garantieren. Die TEAG zeigt, wie ein kommunaler Energiedienstleister und Netzbetreiber im regionalen Kontext eines Freistaates den umfangreichen Netzausbau und die Netzdigitalisierung organisieren und realisieren kann, wenn der Zugang zu günstigen Finanzierungen auf europäischer Ebene möglich ist.
Die Stromnetze in Deutschland sind derzeit noch oft ein Engpass für einen schnellen Ausbau der Erneuerbaren Energien. Ihr Ausbau ist daher von entscheidender Bedeutung für die Energiewende, die das europäische RePowe-rEU-Programm beschleunigen will: Es ermöglicht damit der EIB, mehr als 50 Prozent an diesem Projekt zu finanzieren.
Nicola Beer, Vizepräsidentin mit Aufsicht über die EIB-Finanzierungen in Deutschland, sagt: „Die Modernisierung der Stromnetze ist von entscheidender Bedeutung für die Integration einer größeren Menge regenerativer und volatiler Energien in die Stromversorgung in Thüringen. Der Ausbau der Netze auch im ländlichen Raum wird dazu beitragen, die Treibhausgasemissionen zu verringern und die Energiesicherheit für die Thüringer zu verbessern."
Stefan Reindl, Vorstandsvorsitzender TEAG Thüringer Energie AG: „Die TEAG steht, wie die gesamte deutsche Energiebranche, vor der enormen Herausforderung, dass der Um- und Ausbau der Energienetze umfangreichste Investitionen erfordert. Ohne Zugang zu verlässlichen und günstigen Finanzierungsmöglichkeiten, sind diese Infrastrukturvorhaben im Netz nicht zu stemmen. Versorger wie die TEAG dafür brauchen leistungsstarke Finanzpartner, die uns bei Projekten dieser Dimension helfen können – wie die Europäische Investitionsbank EIB. So ist eine Verdopplung unserer Investitionspläne bis 2028 möglich geworden."
Hintergrundinformationen
EIB
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die EU-Mitgliedstaaten. Sie vergibt Mittel für solide Investitionen, die zu den Kernzielen der EU beitragen. EIB-Projekte stärken die Wettbewerbsfähigkeit, eine nachhaltige Entwicklung und den sozialen und territorialen Zusammenhalt. Sie fördern Innovationen und beschleunigen den Übergang zur Klimaneutralität. Die EIB-Gruppe, zu der auch der Europäische Investitionsfonds (EIF) gehört, unterzeichnete 2023 neue Finanzierungen von insgesamt 88 Milliarden Euro für über 900 Projekte. Diese Mittel werden voraussichtlich Investitionen von rund 320 Milliarden Euro anschieben, 400 000 Unternehmen erreichen und 5,4 Millionen Arbeitsplätze schaffen oder sichern.
Alle Projekte, die die EIB-Gruppe finanziert, entsprechen dem Pariser Klimaabkommen. Die EIB-Gruppe fördert keine Investitionen in fossile Brennstoffe. In unserem Klimabank-Fahrplan haben wir zugesagt, in den zehn Jahren bis 2030 circa 1 Billion Euro für das Klima und ökologische Nachhaltigkeit zu mobilisieren, und wir sind auf gutem Weg dorthin. Über die Hälfte unserer jährlichen Finanzierungen ist für Projekte bestimmt, die direkt zur Eindämmung des Klimawandels, zur Anpassung an seine Folgen und zu einer gesünderen Umwelt beitragen.
EIB und Energiesicherheit: Die EIB stellt 2023 bis 2027 zusätzlich 45 Milliarden Euro zur Finanzierung Erneuerbarer Energien bereit, um das REPowerEU-Ziel zu unterstützen, die Abhängigkeit Europas von russischen Importen fossiler Brennstoffe zu beenden. Im Dezember 2023 hat die EIB im Rahmen des Windpakets der EU zudem beschlossen, Garantien in Höhe von 5 Milliarden Euro bereitzustellen, um die Kreditvergabe an den Windenergie-Produktionssektor zu unterstützen. Damit leistet die EIB einen wesentlichen Beitrag zur Energieunabhängigkeit Europas.
TEAG
Die TEAG-Gruppe ist mit rund 2.000 Mitarbeitern der führende Energiedienstleister Thüringens. Das kommunale Unternehmen betreibt über sein Tochterunternehmen TEN Thüringer Energienetze GmbH ein rund 33.000 km umfassendes Stromnetz in Thüringen. Insgesamt versorgt das Unternehmen über 500.000 Kunden mit Energie und Dienstleistungen. Die 7-Netze Strategie der TEAG umfasst Ladenetze (E-Mobility), Lichtnetze (Straßebeleuchtung), Glasfasernetze (Kommunikation), Wassernetze, Wärmenetze (Fernwärme u.ä.), Gas/H2-Netze und die Stromnetze. Die TEAG ist Treiber der Energiewende in Thüringen.
Quelle: Presseartikel der TEAG
Verweis: Presseartikel der EIB (englisch)